Stefan Raab ist eine der prägendsten Figuren der deutschen Unterhaltungsbranche. Als Moderator, Produzent, Musiker und Komiker hat er die Fernsehlandschaft maßgeblich beeinflusst. Bekannt wurde er durch Formate wie „TV total“ und „Schlag den Raab“, zudem spielte er eine bedeutende Rolle beim Eurovision Song Contest.
Frühe Jahre und Einstieg in die Medienwelt
Stefan Raab wurde am 20. Oktober 1966 in Köln geboren. Nach dem Abitur am Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg absolvierte er seinen Grundwehrdienst und begann anschließend ein Jurastudium, das er jedoch nach fünf Semestern abbrach. Parallel dazu absolvierte er eine Metzgerlehre im elterlichen Betrieb, die er 1990 als Bezirksbester der Handwerkskammer zu Köln abschloss. Bereits während dieser Zeit zeigte sich sein Interesse an Musik und Medien.
1990 machte sich Raab als Produzent von Werbejingles selbstständig und erstellte unter anderem Spots für das ARD-Morgenmagazin und die Talkshows „Bärbel Schäfer“ sowie „Veronas Welt“. Sein musikalisches Talent und sein Gespür für Unterhaltung führten ihn schließlich zum Fernsehen.
Durchbruch mit „Vivasion“ und musikalische Erfolge
Im November 1993 bot Raab dem Musikfernsehsender VIVA selbst entworfene Programmjingles an. Nach einem Casting wurde ihm die Moderation der Sendung „Vivasion“ angeboten, die er von Dezember 1993 bis Dezember 1998 moderierte. In dieser Zeit etablierte er sich als humorvoller und kreativer Moderator, der auch musikalisch aktiv war.
1994 veröffentlichte er den Song „Böörti Böörti Vogts“, eine Hommage an den damaligen Bundestrainer Berti Vogts, der Platz vier der deutschen Charts erreichte. Weitere musikalische Erfolge folgten, darunter „Hier kommt die Maus“ (1996), das zum 25. Jubiläum der „Sendung mit der Maus“ erschien und bis auf Platz zwei der Charts kletterte.
„TV total“ und die Prägung der deutschen Fernsehlandschaft
1999 wechselte Raab zu ProSieben und entwickelte mit seiner Produktionsfirma Raab TV die Late-Night-Show „TV total“. Ursprünglich als wöchentliche Sendung konzipiert, avancierte sie schnell zu einem täglichen Format und lief bis Dezember 2015. In „TV total“ präsentierte Raab auf humorvolle Weise Fernsehausschnitte, führte Interviews mit prominenten Gästen und initiierte zahlreiche Events und Wettbewerbe.
Die Show war bekannt für ihre innovativen Rubriken und trug maßgeblich zur Popularität von Raab bei. Sie diente auch als Plattform für neue Talente und musikalische Acts, wodurch sie einen festen Platz in der deutschen Fernsehgeschichte einnahm.
„Schlag den Raab“ und weitere TV-Formate
Ein weiteres erfolgreiches Format war „Schlag den Raab“, das von 2006 bis 2015 auf ProSieben ausgestrahlt wurde. In dieser Spielshow trat ein Kandidat in bis zu 15 verschiedenen Disziplinen gegen Raab an, wobei es um hohe Geldbeträge ging. Die Sendung zeichnete sich durch ihre Vielseitigkeit und Spannung aus und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Neben „Schlag den Raab“ initiierte Raab weitere Formate wie den „Bundesvision Song Contest“, eine nationale Variante des Eurovision Song Contests, bei dem Künstler aus den verschiedenen Bundesländern gegeneinander antraten. Diese Shows unterstrichen seine Kreativität und seinen Einfluss auf die deutsche TV-Landschaft.
Engagement beim Eurovision Song Contest
Stefan Raab spielte eine zentrale Rolle beim Eurovision Song Contest (ESC). 1998 komponierte er unter dem Pseudonym „Alf Igel“ den Song „Guildo hat euch lieb!“ für Guildo Horn, der den siebten Platz belegte. Im Jahr 2000 trat er selbst mit dem Titel „Wadde hadde dudde da?“ an und erreichte den fünften Platz.
2004 initiierte er die Castingshow „SSDSGPS“ („Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star“), aus der Max Mutzke hervorging, der beim ESC den achten Platz belegte. Sein größter Erfolg in diesem Zusammenhang war jedoch die Entdeckung von Lena Meyer-Landrut, die 2010 mit „Satellite“ den ESC gewann. Raab war maßgeblich an ihrer Auswahl und Vorbereitung beteiligt und moderierte im Folgejahr gemeinsam mit Anke Engelke und Judith Rakers den ESC in Düsseldorf.
Rückzug und Comeback
Im Juni 2015 gab Raab bekannt, seine TV-Karriere zum Ende des Jahres zu beenden. Die letzte Ausgabe von „TV total“ wurde am 16. Dezember 2015 ausgestrahlt, gefolgt von der finalen Ausgabe von „Schlag den Raab“ am 19. Dezember 2015. Nach rund neun Jahren Abwesenheit kehrte er 2024 mit der Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ auf RTL zurück, einer Mischung aus Quiz und Wettkampf, die Elemente seiner früheren Formate aufgriff. Zudem trat er erneut in einem Showkampf gegen Regina Halmich an, was medial große Aufmerksamkeit erregte.
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