Sie gehen unbeirrbar ihren Weg, haben viel erlebt und große Film- und Fernsehpreise erhalten: Schauspielerin und Entertainerin Maren Kroymann, Regisseurin Julia von Heinz und die gerade mit der Lola ausgezeichnete Schauspielerin Lorna Ishema. Ihnen widmen sich drei neue Folgen der erfolgreichen Webserie "FilmFrauen. Die Interviews", die ZDFkultur anlässlich der Berlinale zeigt. Online abrufbar ab Donnerstag, 10. Februar 2022,10.00 Uhr unter: https://zdf.de/kultur/filmfrauen-die-interviews
In rund 15-minütigen sehr persönlichen Gesprächen geben die drei Filmfrauen ebenso eigenwillig wie meinungsstark Einblicke in ihre beruflichen und privaten Lebenswege. Sie erzählen von Rückschlägen und Hindernissen und davon, wie sie diese überwunden haben, vom Handwerk hinter großen Erfolgen, von ihrer Sicht auf eine sich wandelnde Filmwelt. Und sie gewähren einen überraschend offenen und authentischen Blick hinter die Kulissen ihrer Branche. Einhellig fordern die drei, dass der Film die reale Gesellschaft in all ihren Facetten abbildet.
Maren Kroymann berichtet von ihren Anfängen als Kabarettistin in der biederen Bundesrepublik der Nachkriegszeit. Sie erzählt, warum sie schon als Jugendliche die Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen als ungerecht empfand und wie sie Frauen- und Männerrollen bereits in ihren frühen Bühnenprogrammen auf die Schippe nahm. Heute ist Kroymann eine vielfach ausgezeichnete Schauspielerin und Entertainerin, doch sie erlebte auch Rückschläge, zum Beispiel als ihre TV-Satireshow "Nachtschwester Kroymann" 1997 abgesetzt wurde. Zwanzig Jahre später sollte sie mit ihrer Sendung "Kroymann" ein furioses Comeback erleben. 2021 erhielt Maren Kroymann beim Deutschen Comedypreis den Ehrenpreis.
Lorna Ishema hätte als Kind nie gedacht, dass sie einmal Schauspielerin werden würde. Als Teenager sah sie erstmals eine Hauptdarstellerin auf der Bühne, die "nicht einer gängigen Norm" entsprach. Da wurde ihr bewusst: "Okay, wenn die das kann, dann kann das ja mit mir auch funktionieren." Ishema spricht im Interview darüber, wie wichtig es ihr ist, in Filmen keine Stereotype zu bedienen. Sie möchte für komplexe Figuren und deren Sichtbarkeit kämpfen. Die aktuelle Diversitätsdebatte ist für sie "kein Trend", sondern "ein Weg, auf den man sich begibt". Für ihre gelungene Darstellung der Figur Naomi in "Ivie wie Ivie" – einer Geschichte über zwei afrodeutsche Halbschwestern, die nach ihren Wurzeln suchen – erhielt Ishema 2021 den Deutschen Filmpreis für die Beste weibliche Nebenrolle.
Julia von Heinz ist als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin international bekannt: Ihr Film "Und morgen die ganze Welt" wurde 2021 ins Rennen um den Oscar für den besten ausländischen Film geschickt. Im Interview verrät sie, wie sie Filme authentisch und visuell ansprechend gestaltet. Die 45-Jährige ist schon immer ihren eigenen Weg gegangen: Trotz etlicher Absagen von Filmschulen drehte sie einfach weiter. Ihre Arbeiten sind engagiert, klug und unterhaltsam. In "FilmFrauen. Die Interviews" äußert sie sich erfrischend direkt, zum Beispiel darüber, inwiefern die Branche in den USA in Sachen Frauenquote schon viel weiter ist als hierzulande.
Alle Teile der bisherigen Staffeln sind abrufbar unter: https://zdf.de/kultur/filmfrauen-die-interviews Mit dabei: Sibel Kekilli, Heike Makatsch, Annette Frier, Palina Rojinski, Désirée Nosbusch, Caroline Link, Maria Schrader, Anika Decker, Anne Zohra Berrached, Marie Bäumer, Anna Brüggemann, Katja Riemann, Nora Tschirner, Emily Atef, Katrin Sass, Maria Ehrich, Carmen-Maja Antoni und Claudia Michelsen.
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